Warum Himmelsschatz

Diese Seite entstand ein halbes Jahr nach dem Beginn meiner ersten Schwangerschaft. Ich verlor unser erstes Baby in der neunten Woche aufgrund fehlender Herzschlagaktivität.

Die Idee eines Blogs über das Leben mit einer Fehlgeburt entwickelte sich ein paar Monate danach. Ich recherchierte sehr viel im Internet über die Erfahrungen anderer Frauen und suchte nach Betroffenen. Eine Fehlgeburt ist ein sensibles Thema und ich wollte nicht nur aus menschlicher Sicht beschriebene Erfahrungsberichte lesen. Jedoch fand ich kaum christliche Literatur zu diesem schmerzhaften Thema und noch weniger gläubige Frauen, die ebenfalls eine Fehlgeburt erlitten haben.

Als ich zur Trauerbewältigung einen Brief an mein totes Kind schrieb, erlebte ich nach Falten des Papiers eine erste Erleichterung – ein bisschen weniger Trauer, ein kleiner Schritt zurück zum Alltag; der doch nie wieder so sein wird wie vor meiner ersten Schwangerschaft.

So begann ich meine Gedanken aufzuschreiben und das Geschehende zu verarbeiten. Wieder kamen die Gedanken eines Blogs, der möglicherweise anderen Frauen helfen könnte.

Ich bin Mitglied einer Gemeinde, in der im Neujahrsgottesdienst Bibelverse verteilt werden. Jeder der möchte kann diese mitnehmen, um sie beispielsweise als Lesezeichen zu nutzen. Ich erhielt zu Beginn dieses Jahres, wenige Wochen nach dem Ende meiner ersten Schwangerschaft folgenden Spruch:

Lukas 12,34
Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

Dieser Spruch begleitet mich schon mein ganzes christliches Leben und er sollte ein Leitspruch für die nächsten Monate werden. Mein kleines Schätzchen, unser erstes Kind, hatte ich verloren. Aber mein wahrer Schatz – mein größter, einzig wichtiger Schatz – befindet sich im Himmel. Es ist Jesus, der für mich am Kreuz für meine Sünden bezahlt hat. Er ist gestorben, um mein größtes Problem zu lösen – meine Schuld vor Gott.

Unser erstes Kind ist bei meinem Vater im Himmel. Hoffnung darauf, dass ich irgendwann zu ihm gehen werde, gibt mir David aus dem Alten Testament:

2. Samuel 12, 21-23
Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was hat das zu bedeuten, was du da tust? Als das Kind lebte, hast du um seinetwillen geweint und gefastet; nun aber, da das Kind gestorben ist, stehst du auf und isst Brot? Er sprach: Als das Kind noch lebte, da habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Wer weiß, ob der Herr mir nicht gnädig sein wird, sodass das Kind am Leben bleibt? Nun aber, da es tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm gehen, es wird aber nicht wieder zu mir zurückkehren.

Das ich überhaupt diese Hoffnung haben darf, verdanke ich Jesus, der unser Mittler ist zwischen Gott, dem Vater und mir, dem Sünder.

Dieser Blog handelt von meiner persönlichen Erfahrung mit einer Fehlgeburt. Ich möchte berichten wie ich es empfunden habe, ein Kind zu verlieren, auf welches mein Mann und ich uns sehr gefreut haben.

Doch in diesem Blog geht es auch um Gottes Liebe, die größer ist als der furchtbare Schmerz, den der Verlust eines ungeborenen Kindes auslöst. Gott wird alle meine Tränen abwischen und er hat mir den größten Tröster bereits geschenkt: Jesus!

Ich bete von ganzem Herzen für die Frauen, die eine Fehlgeburt erleben und verzweifelt sind: „Schreie zu Gott, weine, lies sein Wort – die Bibel, bete! Halte dich an Jesus fest, er wird dich nicht los lassen!“

Sei gesegnet, Debora